It’s Christmas-Time…

… und ich sitze hochmotiviert am Münchener Flughafen und warte auf meinen Flieger, der mich um 8:50h auf direktem Weg in die Heimat bringen wird. Die Stimmung ist bestens, denn immerhin ist Heiligabend.

Bisher hat alles bestens funktioniert: Aufstehen um 5.00 Uhr, Koffer packen, und los geht’s mit dem 6.36h-Bus in Richtung Flughafen. Einchecken, Koffer abgeben, hinsetzen, wohlfühlen.

Klappt auch bestens, bis auf die Komponente „wohlfühlen“, denn eine leise Vorahnung macht sich breit, als ich bemerke, das an jedem, wirklich jedem Gate ein Flugzeug bereit steht. An jedem bis auf eines. Ich glaube ich muss nicht erwähnen, dass es die Maschine nach Düsseldorf ist, die fehlt. Es ist jetzt 7:39h, in elf Minuten soll das Boarding beginnen und da ist das kleine Detail eines fehlende Flugzeuges mal echt blöd.

Die Vorahnung bestätigt sich, als wir die Durchsage hören, dass der Flug aufgrund der winterlichen Wetterverhältnisse auf unbestimmte Zeit verschoben ist. Ich schaue aus dem Fenster und denke mir meinen Teil. Einige andere Passagiere tun es mir wohl gleich, denn ich höre ein Raunen um mich herum. Von winterlichen Wetterverhältnissen zu sprechen ist aber auch echt eine Frechheit, denn wir sind umgeben von grünen Wiesen. Muss also wohl in Düsseldorf sein…

Irgendwann später hören wir die Durchsage, dass unser Flug gestrichen wurde und wir unbedingt unsere Koffer abholen sollen, BEVOR wir uns zu den Serviceschaltern begeben. Mir ist das völlig egal, denn der Koffer wird auch in ein paar Stunden noch auf dem Gepäckband munter im Kreis fahren. Ich laufe also auf direktem weg zum Serviceschalter und stehe an Stelle 25 in der Schlange. Nach etwa einer Viertelstunde reicht die Schlange hinter mir bis zum Ende des Terminals und ich bin froh, nicht auf meinen Koffer gewartet zu haben.

Das Krisenmanagement von Air Berlin lässt zu wünschen übrig, denn es sind nur zwei Schalter geöffnet. Zusätzlich läuft ein (sich sehr wichtig vorkommender) Mitarbeiter an der Schlange entlang und verteilt Visitenkarten mit einer Telefonnummer, die man anrufen kann, wenn man sich dafür entscheidet erst am nächsten Tag zu fliegen. Meine Motivation, Weihnachten in einem Hotel zu verbringen, tendiert gegen Null und so warte ich weiter. Und warte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Nach weiterer Wartezeit erfahre ich, dass ich entweder auf einen Flug um 16.50h nach Münster umgebucht werden kann (wo zum Teufel liegt eigentlich Münster), man könne mir aber nicht mit absoluter Sicherheit sagen, ob der Flug stattfinden wird, alternativ könne ich einen Gutschein für einen Mietwagen gekommen. Kurz darauf halte ich einen Mietwagen-Gutschein in der Hand, der Mann, der hinter mir in der Schlange steht, schließt sich mir spontan an und so treten wir unsere Reise in einem grünen Opel Astra an. Mein Mitfahrer heißt Andreas, lebt seit einiger Zeit in Qatar, wo er in der Telekommunikationsbrache arbeitet, und besucht über Weihnachten seine Eltern in Voerde. Sein Plan, in München einfach nur umzusteigen, hat also auch super funktioniert…

Wir erreichen Düsseldorf etwa um 17.00h.

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