Kategorie: beyond the sea.

In meinem Blog „deep insight. – beyond the sea.“ berichte ich Euch aus meinem täglichen Leben während meines Studiums in Kanada.Zwischenzeitlich habe ich meine Homepage auf ein CMS umgestellt. Deswegen . und aufgrund der Tatsache, dass seitdem einige Zeit vergangen ist – kann es vorkommen, dass einige externe Links nicht mehr aktuell sind. Dies bitte ich zu entschuldigen, jedoch habe ich keinen Einfluss darauf.Beim Lesen wünsche ich Euch viel Spaß! 

12.03.2008

Der Wetterdienst hat heute gute Arbeit geleistet… Vorhergesagt war das kanadische Standardwetter: relativ klarer Himmel, keine Sonne, dafür aber trocken.
Um 18.00h habe ich aus dem Fenster auf die Straße geschaut und war leicht verwundert darüber, dass es so neblig war, dass man die gegenüberliegende Straßenseite nicht sehen konnte. Beim näheren Betrachten stelle sich der Nebel als Schnee heraus.
Fazit: Es war absolut kein klarer Himmel, und es war erst recht nicht trocken. Dafür liegen jetzt immerhin 15cm Neuschnee. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen 12. März im tiefen Schnee erleben durfte, insofern wird das eine bleibende Erinnerung…

Als ich heute aus der Uni gekommen bin, wurde ich von Katharina, Curtis und Emily mit einer Schwarzwälder Kirschtorte (mit Kerzen!!!) überrascht. Dazu passend hatte Katharina die ganze Küche mit Schriftzügen geschmückt, das sah richtig süß aus. Beizeiten werde ich davon Fotos online stellen. Faszinierend finde ich auch, dass die drei das organisiert haben, ohne dass ich etwas davon mitbekommen habe (Respekt!).
Als braver Student war ich heute morgen natürlich auch in der Marketing-Vorlesung. Die Anwesenheitsliste war – ich sage mal vorsichtig – überschaubar: immerhin 14 von 30 hatten es geschafft, zu der vielversprechenden und äußerst spannenden Vorlesung zu erscheinen. Behandelt wurden heute: Export-Abwicklung, Zahlungssicherung im internationalen Handel und Incoterms.
40 Minuten länger schlafen und anschließend 5 Minuten im Buch blättern wären wohl effizienter gewesen, aber ich möchte ja nicht meckern.
Die nächsten beiden Tage sind mal wieder durch Group-Meetings ausgebucht (oh Freude!!!). Von daher war die heutige Vorlesung ein guter Einstieg in Bezug auf das zu erwartende Niveau der kommenden Tage…
Um mich für diesen bevorstehenden K(r)ampf zu rüsten, gehe ich jetzt ins Bett.
Gute Nacht Deutschland, gute Nacht Welt!

*Update*: Weitere Highlights des Tages waren ein Anruf aus Wien (Danke Sebastian!) und eine eMail, die am 12.03. um 05.12h abgesendet wurde, bei mir aber schon am 11.03. um 22:34h eintraf, also knapp 6,75h vorher. Die Zeitverschiebung kann schon ziemlich faszinierend sein!

Video der Woche

Aus aktuellem Anlass ist diese Woche Anatoly Zalievsky für das Video der Woche nominiert. In Zeiten wie diesen (und besonders in den letzten beiden Wochen) beneide ich Menschen, die sich derart in etwas verlieren können, dass sie alles um sich herum zu vergessen scheinen. Anatoly Zalievsky mag ich vor allem wegen seiner fast schon meditativen Performances…

10.03.2008

Die Effizienz der Gruppenarbeit hat eine neue Stufe erreicht. Tatort: Marketing Kurs.
Nachdem der Inder diese Woche überhaupt kein Interesse an einer Mitarbeit gezeigt hat, haben wir gestern die Fallstudie solange bearbeitet, bis sie einigermaßen den formalen Vorgaben entsprach.
Gefordertes Format: 5-6 Seiten, Times New Roman, Schriftgröße 12, Zeilenabstand: 2,0.
Eingereichtes Format: 6 Seiten, Times New Roman, Schriftgröße 10, Zeilenabstand: 1,5.
Ich hoffe mal, das fällt nicht auf…

Heute habe ich dann im Kurs mein persönliches Waterloo erlebt: Das einzige, was der Inder zur Gruppenarbeit beigetragen hat war, dass er heute das Los gezogen hat; und nicht mal das kann er richtig machen.
Fazit: Wir hatten die Ehre, unsere Fallstudie präsentieren zu müssen. Für die gesamte Präsentation (Historischer Background, Problemstellung, Alternativenwahl und -analyse, Empfehlung und Implementation Plan) bekamen wir 15 Minuten Zeit.
Philipp muss da wohl was falsch verstanden haben, wahrscheinlich dachte er, das bedeutete 15 Minuten pro Person; jedenfalls hat er erstmal in stoischer Gelassenheit 10 Minuten lang über den historischen Background philosophiert.
In gewisser Weise habe ich dafür volles Verständnis: Es ist wirklich verdammt schwer, 15 Minuten Redezeit durch 4 Redner zu teilen, um somit die eigene Redezeit zu ermitteln…

Jetzt fahre ich erstmal nach Dartmouth, um im dortigen Shoppingcenter meinen Frust (und mein Geld) zu lassen.
Um 16.00h habe ich dann ein Gruppenmeeting für Strategic Management. Das wird ein Spaß!

09.03.2008

Gestern abend waren Katharina, Curtis, Emilie und ich mit Erika (Kommilitonin von Curtis) in einer Kneipe am (gefühlten) Ende der Welt. Was wir dort erlebten, bewegte sich irgendwo zwischen schockierend und interessant: Wir wurden Zeuge eines typisch neuschottischen Karaokeabends:
Die Liederauswahl: überwältigend (über 23,000 Lieder standen zur Verfügung), das Niveau: bodenlos. Aber wer zum Karaokeabend geht, um dort Talente zu entdecken/hören, der hat am Prinzip Karaoke sowieso etwas grundlegend falsch verstanden…
Die Charaktere, die wir dort erleben durften, waren auf jeden Fall in jeder Hinsicht erheiternd…

07.03.2008

Manchmal kann ich gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Ist zwar drastisch ausgedrückt, aber das muss jetzt einfach mal sein.
Die letzte Nacht habe ich bekanntlich damit verbracht, die Fallstudie zu analysieren.
Den Plan, um 04.15h ins Bett zu gehen, habe ich übrigens nicht verwirklicht; aufgrund der Tatsache, dass ich meiner Ausarbeitung noch unbedingt den letzten Schliff verpassen wollte, wurde es dann doch 05.30h.

Heute um 16.00h war dann das Treffen mit der Gruppe.
Bisher hatte ich von den Leuten echt den Eindruck, dass die motiviert sind und „was auf dem Kasten haben“. So kann man sich täuschen…
Ich habe meine Notizen für alle ausgedruckt und verteilt (jeweils 8 Seiten), nur um mir dann anhören zu dürfen, dass die Arbeit, die ich mir gemacht habe, überflüssig sei. Begründung: Wir könnten eine so ausführliche Analyse nicht abgeben, da wir „damit der vortragenden Gruppe schaden“ würden. Ah ja!

Der Plan meiner Gruppenmitglieder sieht so aus, „das Ganze auf uns zukommen“ zu lassen, um uns dann die Kritik der Präsentation spontan aus den Fingern zu saugen.
Ich halte das für sehr gewagt und absolut unangemessen, aber okay. Da ja auch in Kanada die Demokratie herrscht, habe ich beschlossen, von nun an die Arbeit einzustellen, meinen sechs Stunden investierte Zeit nicht nachzutrauern, sondern stattdessen nun etwas konstruktives zu tun.
Daher werde ich jetzt in die Stadt gehen und irgendetwas mutwillig zerstören…
Gruppenarbeit mit Kanadiern ist ein Arschloch!

06./07.03.2008

Mein heutiger Tag im Schnelldurchlauf:

06.45h: Wecker klingelt (1. Mal)
07.00h: aufgestanden, auf den Tag vorbereitet
11.00h: losgegangen zur Uni
11.30h – 12:45h: Vorlesung
13.00h: Telefonat mit Mohammed
13.00h – 14.00h: geärgert über Mohammed
14.00h: Frühstück; währenddessen (und anschließend): Vorbereitung auf das Marketingmeeting
18.00h – 23.56h: Marketing-Treffen und Schreiben des Assignments
00.15h: endlich wieder zuhause!
00.15h – 00.30h: wohlverdiente Pause
00.30h – 03.56h: Vorbereitung auf das Gruppentreffen für das „Strategic Management“ Assignment
03.57h: festgestellt, dass ich seit dem Frühstück (siehe 14.00h) nichts mehr gegessen habe. Naja, jetzt ist das auch schon wieder egal…
03.58h: duschen
04.15h: Zeit zum Schlafen (endlich)

Wenn das ab jetzt jeden Tag so wird, dann halte ich das (glaube ich) nicht lange durch…

06.03.2008

Gerade habe ich erleben dürfen, wie die Effizienz meiner Marketing-Gruppe eine neue Stufe erreicht hat.
Eines der vier Mitglieder, ein Inder namens Mohammed, hat bisher in Bezug auf die Gruppenarbeiten konstant durch Abwesenheit und Ignoranz geglänzt. Bezeichnend war der Augenblick, als er uns vorgestern gefragt hat, ob das Assignment schon eingereicht sei. Er fragte uns allen Ernstes VORGESTERN!!! Abgabetermin für das Assignment war bereits vor einer Woche. Da fiel mir echt nichts mehr zu ein.
Da ich aber tendenziell ein gutmütiger Mensch bin, wollte ich ihm noch eine Chance geben. Wir haben ein weiteres Treffen vereinbart, bei dem wir das Assignment für die kommende Woche schreiben wollen. Termin: heute Abend um 18.00 Uhr. Überraschung: Mo hat keine Zeit. Also habe ich mich bereit erklärt, mich mit ihm ein paar Stunden früher zu treffen, nämlich um 14:00 Uhr, um mit ihm schon mal über seine Ergebnisse zu sprechen und diese dann am Abend zu verwenden. Da ich keine Freunde, keine Hobbies und keine anderen universitären Pflichten habe, empfinde ich es natürlich als ein Vergnügen, extra wegen Mo einige Stunden zusätzlich in der Uni zu verbringen.
Folglich habe ich (Idiot) nach meiner letzten Vorlesung des heutigen Tages auf ihn gewartet. Um 13:00h – also eine Stunde vor dem vereinbarten Termin – bekomme ich von Mo einen Anruf, in dem er den Termin um 14:00h noch einmal bestätigt.
In weiser Vorausschau bitte ich ihn in diesem Telefonat, seine Erkenntnisse vorher schon einmal schriftlich niederzulegen, da wir dadurch Zeit sparen würden. Daraufhin sagt mir Mo ernsthaft, er habe den Text noch nicht einmal gelesen…
Das Treffen habe ich daraufhin gecancelled und werde heute abend mit den restlichen Gruppenmitgliedern darüber diskutieren, ob wir Mo aus dem Team ausschließen.

05.03.2008

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich soeben die Nachricht vernommen, dass der RiCö-Konzern Insolvenz angemeldet hat.
Das lachende Auge, weil ich mich zwei Jahre lang darüber geärgert habe, dass die den Markt leergekauft und mir somit hunderte Geschäfte zerstört haben. Da sieht man, was die davon haben: Die sind bankrott, ich nicht.
Das weinende Auge, weil auf RiCö immer Verlass war. Egal, wo man verzweifelt ist, weil eine Ladung mit einem miserablen Preis stehenzubleiben drohte, und oft stundenlang gesucht hat: RiCö hat immer von irgendwo einen LKW hergezaubert. Das Highlight war, als RiCö Schopsdorf eine Leerfahrt von Berlin nach Gelsenkirchen organisiert hat, um von dort Autoteile in den Hafen von Antwerpen zu fahren. Vertragsbedingungen: Ich sollte einen Rücktransport besorgen, egal was und egal wohin. Dafür haben die mir zugesichert, keine Wartezeit in Rechnung zu stellen (selbst schuld, schließlich ist allgemein bekannt, dass an der Entladestelle unter vier Wartestunden nichts geht). Der Knaller: Die haben meine 0,65€ (inklusive Maut) ohne zu zögern akzeptiert. Da wäre es echt billiger gewesen, den LKW stehen zu lassen.
Ach ja, folgenden Rücktransport habe ich denen dann gegeben: Leergut von Antwerpen nach Gelsenkirchen, Fracht noch niedriger als beim Hintransport. Das wurde wieder problemlos akzeptiert.
Im Endeffekt darf man sich sich nicht wundern, dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, wenn die zu Dumpingpreisen fahren, für die einem jede polnische Firma die Mafia auf den Hals hetzen würde…

Weitere Informationen gibt es hier und hier.
Achtung, Achtung: Laut neuesten Informationen sind bei Schmitz bis auf Weiteres 820 Trailer mit Coilmulde ohne Wartezeit per sofort lieferbar!

03.03.2008

Bereits Mitte letzten Monats war hier in allen Zeitungen zu lesen, dass das „Winter-Budget“ (sprich: das Budget für Streusalz und Straßenräumung) bis auf den letzten Cent aufgebraucht sei.
Überraschenderweise ist das dem Wetter hier ziemlich egal. Seit einigen Tagen ist das Klima so mild, dass es wieder schneit. Die Folge: Die Stadt versucht gar nicht mehr wirklich, die Straßen freizuräumen (muss sie ja auch nicht, denn sobald genügend Autos darüber gefahren sind, sind die Straßen automatisch wieder frei von Schnee) und Salz wird auch nur noch rudimentär gestreut.
Fazit: Es wird gefährlich auf Kanadas Straßen…

29.02.2008

Soeben habe ich folgendes Video von einer FlashMob-Aktion gefunden, das ich sehr beeindruckend finde: „Frozen Grand Central Station“

Abschließend möchte ich Lena Gercke („Germany’s Next Topmodel“) ganz herzlich gratulieren, sie feiert heute ihren fünften Geburtstag.
Und natürlich gratuliere ich auch allen Anderen, die am 29. Februar geboren wurden…