15. Tag, Montag, 10.03.2014: UNAWATUNA – Beachlife

Ein Entspannungstag in Unawatuna ist jetzt ganz nach unserem Geschmack: faulenzen, die Strandcafés durchprobieren und immer wieder in einer der Buchten abtauchen.

Entspannungstag in Unawatuna – die Händler reiben sich schon gierig die Hände.

Für uns beginnt ein sehr ungewöhnlicher Tag:
Kein kollektives Wecken um halb sieben, nicht ein einziger Wecker klingelt an diesem Morgen – Ausschlafen steht auf dem Programm. Viel mehr kann man in Unawatuna auch nicht machen. Außer natürlich an den Strand zu gehen. Und genau das werden wir dann auch heute machen.
Gestern haben wir auf die Schnelle mal den Strand am Hotel ausgetestet, da gibt es allerdings bestimmt schönere Ecken hier in der Gegend. „Strand am Hotel“ kann nämlich auch heißen, dass der kleine Strand (ich schätze ihn mal auf vier Meter mal zwanzig Meter, also ausreichend, wenn auch nichts besonderes) vom Hotel durch eine Hauptverkehrsstraße getrennt ist. Wenn die Tuk-Tuks mit ihren beeindruckenden zwanzig Stundenkilometern an unseren Köpfen vorbeiknattern, dann kann das halt doch auf Dauer beim Schlafen/Dösen/Lesen/Sonnen (und was man sonst so am Strand macht) stören.
Heute also der Strand am anderen Ortsende. Wobei: Ein unwichtiges Detail auf der heutigen Agenda will ich dann ja doch nicht verschweigen, denn da sind ja immer noch die Hände reibenden Händler: Die Mädels stürmen Galle.

DSCF6071Gestern hatten wir dort ja nur unser Kulturprogramm, heute gilt es den Ort leerzukaufen.
Wie das mit dem Handeln funktioniert, haben uns die Damen bereits an unserem neunten Tag in Kandy gezeigt, von daher sind wir Männer gespannt und wollen das Schauspiel natürlich nicht verpassen. Und so machen wir uns mit dem Bus auf nach Galle.

Für uns, die wir ja nun mit Recht sagen können, dass wir schon einiges von Sri Lanka gesehen haben, bietet sich hier ein völlig ungewohntes Bild: Es ist laut, es ist dreckig, es stinkt. Das wir so etwas bisher nicht miterlebt haben, könnte daran liegen, dass wir vorher nie wirklich in einer Stadt gewesen sind. Zumindest, wenn man Kandy mal außen vor lässt, aber die Stadt haben wir ja im Prinzip auch nicht wirklich in ihrer vollen Geschäftigkeit erlebt, denn immerhin war es schon dunkel, als wir dort angekommen sind.

DSCF6070Ansonsten ist Galle vom Aufbau her Kandy ziemlich ähnlich: Kandy bestand aus drei parallel verlaufenden Straßen, in Galle sind es derer vier, die wie Finger an der Hand alle von einem zentralen Punkt abzweigen.  Hier reiht sich ein Geschäft an das andere, es wird mit Stoffen gehandelt, mit Elektroartikeln, Autoreifen, Ersatzteilen, zwischendurch immer mal wieder ein Händler, der Gewürze feilbietet. An manchen Ecken sind Markthallen mit Obsthändlern zu finden, an der Meerpromenade liegt der Fischmarkt.
Nachdem sich die Mädels abgesetzt haben um Kleider zu kaufen, durchstreife ich mit der restlichen Männerfraktion die Straßen, womit wir dann aber auch relativ schnell fertig sind. Einer von uns kauft Tee, ein anderer Gewürze, ich möchte mich noch im alten Teil der Stadt umschauen. Dort waren wir zwar schon am gestrigen Tag, heute sind aber die Geschäfte geöffnet. Also lassen wir das geschäftige Handelsviertel hinter uns und machen uns zu Fuß auf zur Altstadt.
Unterwegs verfluche ich mich mehrfach selbst dafür, dass wir kein Tuk-Tuk genommen haben, denn wenn es durch die gnadenlos vom Himmel brennende Sonne schon extrem heiß ist, so macht es die Hitze des Asphaltes, über den wir laufen, schier unerträglich.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, nur unterbrochen durch einen Abstecher in einen Souvenirladen voller Kuriositäten und Hässlichkeiten, erreichen wir die Altstadt von Galle und stehen mitten im Handwerkerviertel.
DSCF6076Alleine ist man hier nie, denn an jeder Ecke treffen wir auf bekannte Gesichter. Aber nicht, weil unsere Gruppe so groß ist und wir zu Hunderten das Stadtviertel gestürmt haben, sondern eher, weil die Grundfläche es nicht zulässt, sich dauerhaft aus dem Weg zu gehen. Und so tauschen wir uns alle paar Minuten mit den anderen aus, was sie gekauft haben und wo es das zum besten Preis zu kaufen gibt. Nachdem wir Männer uns in einem riesigen, bunten Laden mit Mitbringseln eingedeckt haben (erstaunlich, dass Männern dafür genau ein einziges Geschäft völlig ausreicht), treffen wir uns mit den Mädels in einem Eisladen, in dem ich das beste Passion-Fruit-Eis meines Lebens esse. Okay, es war gleichzeitig auch mein erstes, von daher liegt die Messlatte nicht allzu hoch, aber es war wirklich göttlich.
Nachdem ich noch ein wenig über die Stadt Galle zum Besten gebe (unser Reiseleiter hat uns ja schon verlassen, und einer muss den Job ja machen), planen wir gemeinschaftlich den weiteren Verlauf des Tages. Das geht schnell, denn zur Auswahl stehen der Strand oder alternativ der Strand. Wir entscheiden uns einstimmig für den Strand, steigen in ein Tuk-Tuk, fahren zum Hotel, treffen und kurz darauf in der Lobby und machen uns erneut auf den Weg.

Wir Männer hatten es schon fast vergessen, die Mädels garantiert nicht: Die Beach-Boys warten schon auf sie. Versprochen wurden ihnen knackige Mittzwanziger, durchtrainiert, braungebrannt, Typ Surflehrer. Ich formuliere es mal so… Nein, ich formuliere es lieber gar nicht, womit unsere Mädels da konfrontiert wurden – Der Gentleman schweigt und genießt.
Der Rest des Tages verläuft unspektakulär, ich schaffe es zum ersten Mal in diesem Urlaub ein paar Kapitel meines Buches zu lesen. Der Urlaub scheint endgültig begonnen zu haben…

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