Alles steht Kopf im Cinemaxx

Das Cinemaxx wird 25.

Eigentlich nichts besonderes, wäre nicht ein kluger Kopf der Marketingabteilung auf die grandiose Idee gekommen, eine Jubiläumsaktion rauszuhauen: 25 Jahre, zu diesem Anlass gab es Anfang des Monats eine Jubiläumskarte zu kaufen – 25 Tage Kino für 25 Euro. Das Prinzip kenne ich ja schon durch meine Zeit als GoldCard-Kunde. An dieser Stelle nur für’s Protokoll: Ich habe mir die aktuelle Karte nicht gekauft.

Warum ich das aber hier erwähne, ist folgendes:

98% der in der Sneak-Preview gezeigten Filme sind der letzte Schrott. Seit nun fast vier Jahren tue ich mir Woche für Woche die Sneak an und die Filme, die ich verpasst habe, kann ich an einer Hand abzählen Insofern erachte ich mich selbst durchaus als zuverlässige Quelle. Wenn ich allerdings eine Flatrate-Karte gekauft habe, schaue ich mir auch den letzten Schrott an, was dazu führt, dass die Sneak seit drei Wochen extrem voll ist.

Vor zwei Wochen lief: Everest (3D), ein Film, den ich als grandios bezeichnen würde. Eigentlich nicht mein Genre, und bei den heutigen Preisen für 3D-Filme (13,50€) erledigt sich das Thema für mich sowieso, denn das ist einfach nicht finanzierbar. Umso besser, dass er in der Sneak gezeigt wurde und ich diesen somit für vier Euro sehen durfte.

Die Story: Fesselnd, behandelt der Film doch das Unglück von 1996, bei dem acht Bergsteiger einer kommerziellen Expedition ihr Leben bei einem Unwetter auf dem Mount Everest ließen, darunter mehrere erfahrene Bergführer.

Die Umsetzung: Großartig, obwohl der Film größtenteils in den Alpen gedreht wurde. Ich selbst war noch nie auf dem Mount Everest, daher weiß ich nicht, wie es dort aussieht. Jedoch gehe ich davon aus, dass da anständig recherchiert und mit Computer nachgeholfen wurde. Optisch glaubwürdig und perfekt in 3D umgesetzt.

Logische Konsequenz: Ein knackevoller Kinosaal in der Folgewoche.

 

Letzte Woche lief: The Visit (3D).

Auch hier bin ich froh, dass der Film in der Sneak lief, schaue ich doch sonst so selten wie möglich Horrorfilme an.

Nach mehreren Tiefschlägen hat sich M. Night Shyamalan an ein neues Projekt gewagt: Aus eigenen Mitteln mit einem Budget von fünf Millionen Dollar finanziert, mit unbekannten, aber überzeugenden Schauspielern besetzt, die während des Films über sich hinauswachsen. Einzige Kritik meinerseits: Der Film ist im „Found Footage“-Stil gedreht, wie wir es von „Blair Witch Project“ kennen. Leider ist die Kameraführung aber deutlich zu perfekt, so dass der Schrecken und die Beklemmung, von der „Blair Witch Project“ gelebt hat, bei „The Visit“ nicht funktionieren. Schade, aber dennoch ein gelungenes Comeback von Shyamalan.

Logische Konsequenz: Ein knackevoller Kinosaal in der Folgewoche.

 

Gestern lief: Alles steht Kopf (3D).

Startzeit ist 18:50h, ich stehe um 17:30h an der Kinokasse und blicke fassungslos auf den Bildschirm, den der Mitarbeiter zu mir hergedreht hat. Nur noch drei freie Plätze gibt es in dem ganzen Kino, alle in der letzten Reihe, aber ganz im Eck. Die Sicht von den Plätzen aus ist dürftig, das weiß ich aus meiner langjährigen Erfahrung in Bezug auf dieses Kino.

Wir einigen uns darauf, dass ich zwanzig Minuten vor Vorstellungsbeginn noch einmal vorbeikomme, denn dann werden die reservierten Plätze freigegeben. Gesagt, getan: Ich stehe um 18:30h wieder an gleicher Stelle und könnte vor Begeisterung platzen. Ein freier Platz in der fünften Reihe mittig, also praktisch ein Jackpot.

Das Licht geht aus, wir sehen, dass ein Animationsfilm gezeigt wird.

Ein Kameraschwenk über den unendlichen Ozean auf einen aktiven Vulkan. Musik setzt ein, der Vulkan singt ein Lied. Er singt von seiner Einsamkeit und seinem Wunsch nach einer Freundin. Oh Gott, ist das niedlich! Der Film heißt Lava und stammt von den Genies von Pixar. Mir ist direkt klar, dass die Story nicht lange trägt und wie erwartet dauert der Film auch nur knappe zehn Minuten. Aber das, was der Produzent erreichen wollte, hat er geschafft: Keiner in Kino 3 sitzt mehr in den Sesseln, wir kugeln uns vor Lachen auf dem Boden.

Dann beginnt der Hauptfilm: „Alles steht Kopf“, ebenfalls ein Pixar-Film.

„Minute um Minute reißt sich das Animationsstudio vom ‚Gimmickgedanken‘ frei und tut das, was die ‚anderen‘ eben oftmals nicht so gut können: zeitlose Geschichten mit unglaublicher Kreativität und wundervollen Charakteren erzählen. […] Alles steht Kopf aka Inside Out ist der beste Pixar-Film seit Toy Story 3 und reiht sich definitiv zu den besten Produktionen ein, die das kalifornische Animationsstudio jemals hervorgebracht hat.“

Das schreibt David Rams auf movienerd.de und gibt dem Film neun von zehn mögichen Nerds.

Schaut Euch den Trailer an und geht dann ins Kino und schaut Euch dann den Film an.

In dunklen Zeiten wie diesen ist das genau der Film, den ich gebraucht habe. Nach 95 Minuten habe ich das Kino voller Freude und mit feuchten Augen verlassen. Danke Pixar, danke Pete Docters!

 

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